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Wie wichtig Licht für unser Leben ist merkt man oft nur wenn einem das Licht fehlt und man dann vielleicht von dem Mangel krank wird.
Wie man wenn man nicht im Winter in den Süden fährt trotzdem zu seiner Portion Licht kommt und welche Therapiearten es gibt soll unser Lichtratgeber beschreiben.
Wenn die Tage kürzer werden, verdunkelt sich häufig auch die Stimmung. Manche Menschen werden dann ausgesprochen depressiv. Saisonal Abhängige Depression, sagen Mediziner dazu. 10 bis 20 Prozent der Europäer leiden daran. Von leichten Verstimmungen bis hin zu Selbstmordgedanken. Helles weißes Licht kann den winterlichen Stimmungseinbruch vertreiben.
Aber Vorsicht nur 4 von 15 Lichtgeräten für den Hausgebrauch sind „gut".
Ähnlich wie im Tierreich, bei den Winterschläfern, ist es auch bei den Menschen. Wie die Wissenschaftler in den 80 er Jahren entdeckten, kann die herbstliche Winterdepression mit hellem weißen Licht behandelt werden oder vorbeugend wirken. Die innere Uhr wird von dem Licht beeinflusst .Bei Dunkelheit wird das schlaffördernde Hormon Melatonin frei. Wenn das Auge helles Licht aufnimmt wird das durch Zwirbeldrüse ausgeschüttete Hormon wieder abgebaut und trübsinnige werden wieder munter. Eigentlich erleben alle Menschen mit den ändernden Jahreszeiten Stimmungsschwankungen. Bei jedem 10. ten jedoch kommt eine leichte bis schwere Form der „Saisonal Abhängigen Depression" (SAD). Ab wann etwas krankhaft und behandlungsdürftig ist, ist schwer zu entscheiden. Die Lichttherapie hat eigentlich keine Nebenwirkungen.
Lichttherapie
Sie ist ein anerkanntes Verfahren, in der Psychiatrie und wird sowohl in Kliniken, als auch bei niedergelassenen Ärzten angewandt. Sie dauert etwa 40 Minuten bis zu 2 Stunden, je nach Stärke der Lampen. Je heller das Licht, desto kürzer die Behandlung. Auch die WDR Hobbythek hat sich dem Thema Lichtdusche schon angenommen. Die Industrie bietet Therapiegeräte Steckerfertig für den Hausgebrauch an. Bei diesen wird der UV Anteil wegen möglicher Haut- und Augenrisiken heraus gefiltert. Auch die Infrarot Strahlen werden soweit wie möglich ausgeschaltet und die verwendeten Röhren unterscheiden sich kaum von denen die in den Lichtquellen im Haushalt benutzt werden. Die für die Lichttherapie erforderliche Beleuchtungsstärke erzielen die Geräte dadurch, das mehrere Lampen auf kleinstem Raum eingesetzt werden und das Licht durch die Abdeckscheibe gleichmäßig verteilt wird.
Lichttechnische Eigenschaften
Die Lichthungrigen sitzen maximal 1 m vor der Leuchte. Hierbei sind die Herstellerangaben genau einzuhalten. Nur so bekommt man die gewünschte Lichtdosis. Die Augen sollten offen gehalten werden. Man kann bei der Bestrahlung lesen oder arbeiten, auf dem Heimtrainer trainieren. Oder beginnen sie doch einfach Ihren Tag beim Frühstücken mit einer Lichtdusche. Für die Therapie ist eine Beleuchtungsstärke zwischen 2.500 und 10.000 Lux angemessen. Wichtig ist, das der Helligkeitseindruck auf der gesamten Leuchte gleichmäßig verteilt wird und Helligkeitsspitzen die als Blendungen empfunden werden, vermieden werden.
Mehr Licht im Alltag
Wo es unseren Eltern noch um Stromsparen ging, wurde Licht eingespart. Heute geht es uns um unser Wohlbefinden. Energiesparlampen sparen Strom und können dennoch für ein ausgeglichenes Wohlbefinden sorgen. Zusätzlich zur Therapie kann man sich auch im Alltag mehr Licht verschaffen. Füllen Sie Ihre Wohnräume mit mehreren einzelnen Lichtquellen. Verstärkern Sie das indirekte Licht über Reflektionen von hellen Wänden und weißen Tischtüchern. Verbessern Sie den Lichteinfall durchs Fenster, indem Sie Hecken und Äste schneiden. Bauen Sie ein Oberlicht ein. Achten Sie bei der Wohnungssuche auf die Größe der Fenster und die Himmelsrichtung. Bei leichten Fällen reicht dies oft schon aus, um das Wohlbefinden zu verbessern.
Nutzen Sie auch natürliche Lichtquellen, machen Sie häufiger Spaziergänge Blicken Sie zum hellen Himmel aber nicht direkt in die Sonne, machen Sie Ihren Sport im Freien und nicht auf dem Heimtrainer. Halten Sie sich in Fensternähe auf. Wie wäre es denn mit einem Winterurlaub? Gehen Sie im Schnee spazieren und bei besonders schweren Fällen ist ein Umzug in den Süden zu erwägen.
Warnsignale Erkennen und den Arzt besuchen
1. anhaltende Starke Depression
- wie Realitätsverlust
- permanente Trauer
- häufige Weinanfälle
- Minderwertigkeitsgefühle
- Schuldgefühle
- Pessimistischer Blick in die Zukunft
- Das Leben erscheint nicht mehr Lebenswert
- Oder Selbstmordgedanken
2. eingeschränkte Körperliche Funktionen
- Schwierigkeiten morgens wach zu werden
- Extrem erhöhtes Schlafbedürfnis
- Kohlenhydrate Heißhunger
- Gewichtszunahme
3. reduzierte Alltagsaktivitäten
- allgemeine Antriebslosigkeit
- verminderte Konzentrations- und Denkfähigkeit
- Energielosigkeit
- Kinder die plötzlich Schulschwierigkeiten haben
Schließen Sie andere Krankheiten aus
Die Geräte können die Stimmung auch bei Gesunden verbessern. Probieren Sie es doch einfach aus ob es bei Ihnen Funktioniert. Der Erfolg zeigt sich meist schon nach wenigen Tagen und wenn Sie eine gezielte Therapie machen wollen, suchen Sie einen Ansprechpartner (Hausärzte, Psychiater oder Psychologen ) nach gründlicher Diagnose und einer kurzen Einführung, kann dann die Therapie zu Hause beginnen. Es geht hierbei darum, eine Unterfunktion der Schilddrüse, Unterzuckerung, Viruserkrankungen und Chronische Müdigkeiten auszuschließen. Auch die Augen sollten während der Behandlung untersucht werden. Bei Augenerkrankungen z.B. der Netzhaut oder Augenlinse ist Vorsicht und ständige Kontrolle geboten. Bei der Einnahme von Psychopharmaka oder Johanniskraut Präparate sollte immer ein Arzt hinzugezogen werden.